Ich bin 1984 in Hückeswagen geboren, startete meine Zeitungslaufbahn als Zusteller (sehr viel Regen), bevor ich mich mit 14 Jahren als Lokalschreiber versuchte (sehr viele Zeilen). Nach dem Abitur besuchte ich die Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft und studierte Politik an der Uni Köln. Während des Studiums gründete ich das Büro “Weitwinkel Reporter”  

Im Frühjar 2012 startete ich als Reporter beim Handelsblatt, ab Januar 2014 kümmerte ich mich vom Investigativ-Team aus vor allem um die dunkleren Ecken der Wirtschaftswelt. Nach einem kurzen Ausflug zum “Manager Magazin” arbeitete ich bis Oktober 2017 für das Handelsblatt.

Seit November 2017 recherchiere ich für das Investigativteam des Westdeutschen Rundfunks und bin Mitglied des Rechercheverbundes aus WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung.

Meine Artikel wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ludwig-Erhard-Förderpreis (2016), Axel-Springer-Preis und dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis (beide 2015). Ich wurde 2012 in die “Top 30 bis 30” des medium magazins gewählt.

Als heiteren Augleich zu den harten Themen der Wirtschaftskriminalität erdachte, recherchierte und schrieb ich 2016 gemeinsam mit Sven Prange das Buch “Made in Germany – Große Momente der deutschen Wirtschaftsgeschichte” 

Im Herbst 2017 erscheint mein zweites Buch, eine Biografie über den gefallenen Star-Manager Thomas Middelhoff.

Auszeichnungen

Axel-Springer-Preis 2015

Der Axel-Springer-Preis gilt als die wichtigste Auszeichnung für junge Journalisten im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2015 erhielt Massimo Bognanni den Preis einen wahren Krimi.

Die Recherche begann mit einem Hinweis im digitalen Briefkasten des Handelsblatts. Es folgten Monate der Recherche in der verschwiegenen Welt privater Ermittler. Das Ergebnis war die Reportage "Der Spion in der Grauzone".

Bognannis Reportage gab der Jury zu denken. Eine 62-jährige Frau hatte einen schweren Skiunfall. Sie war versichert, aber ihre Versicherung wollte nicht zahlen. Stattdessen schickte sie der Verunglückten einen ehemaligen Fahnder des BKA auf den Hals, der heute als Privatermittler arbeitet. Seine Arbeit machte aus der Kundin eine Zielperson.

"Massimo Bognanni enthüllt mit seinem Beitrag erschreckende Methoden einer Milliardenbranche. Ausspähen, heimlich filmen, die Konten illegal hacken", sagt Jury-Mitglied Jörg Quoos. "Der Versicherte wird kriminalisiert und muss sich krimineller Methoden erwehren. Bognanni wirft ein Schlaglicht auf die dunkle Seite des Versicherungswesens, weist skrupellose Methoden nach und macht Reportern Mut, einer Branche genauer auf die Finger zu sehen, die sich im Streitfall mit Legionen von Anwälten wehren kann."

Ludwig-Erhard-Preis 2016

Zwei Recherchen, zwei Reporter, ein großer Preis. Die Handelsblatt-Redakteure Massimo Bognanni und Simon Book haben 2016 den Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik gewonnen.

Für ihre Arbeit scheuten die beiden keinen Aufwand. Sie besuchten leicht heruntergekommene Gerichtssäle in Berlin, quälten sich durch wenig lesbare Gesetzentwürfe aus dem Bundesjustizministerium und warfen sich zwischen zwei Streithähne, die einst gemeinsam in einer Band namens "Funky Man" spielten, sich seit Jahren aber nur noch per Anwalt unterhalten. Ihr erbitterter Streit über den gerechtfertigten Preis einer Mietwohnung legte ein viel größeres Problem offen: Der maßgebliche Mietspiegel basiert auf einem statistisch-mathematischen Konstruktionsfehler. "Häuserkampf" hieß der Artikel von Bognanni und Book. Anschaulich beschrieben die Autoren, wie Millionen von Mietpreisen nach einem Verfahren bewertet werden, das diesen Titel nur beschränkt verdient hat. Das war nicht einmal der Bundesregierung geheuer. Sie hat inzwischen angekündigt, die Berechnungsmethode zu korrigieren.

Der zweite ausgezeichnete Artikel der Preisträger klingt esoterischer, befasst sich aber mit einem handfesten wirtschaftlichen Schmu. "Yoga Vidya" nennt sich die größte Yogakette Europa. Die Mitglieder finden hier eine eigentümliche Mischung aus Sport und Religion, Vereinschef Volker Bretz setzt dabei auf eine ganz besondere Belegschaft.

Sevaka nennen sich seine Jünger, die auf der Suche nach Erleuchtung Toiletten schrubben, den Rasen mähen und die Bücher führen. Sechs Tage die Woche, acht Stunden am Tag, für weniger als 1 000 Euro im Monat. Wer da einen Verstoß gegen die gesetzlichen Mindestlohnbestimmungen vermutet, wird von Vereinschef Bretz korrigiert. Er führe kein Unternehmen, sondern einen gemeinnützigen Verein, sagt der Mann, der im Jahr mehr als zehn Millionen Euro Umsatz mit seinen Yogaschulen und Yogahotels umsetzt, sich selbst aber Engel der Wonne nennt.

Seine weltlichen Konkurrenten, mögen das anders sehen.

Die Handelsblatt-Redakteure Bognanni und Book erhielten den Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik in der Kategorie Förderpreis. Die Hauptpreise gehen in diesem Jahr an den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Holger Stelzner, Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Heinrich-Heine-Journalismuspreis 2015

Der Verein "Düsseldorfer Journalisten", eine Ortsgruppe des Deutschen Journalisten Verbandes, und das Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ehrten Massimo Bognanni für seinen "herausragenden Beitrag", der sich durch "Brillanz in Sprache, Stil und Form" auszeichne.

Bognanni erhielt den ersten Preis für seinen Beitrag "Der Spion in der Grauzone". Er schildert die Geschichte einer Steuerberaterin, die nach einem Skiunfall eine Berufsunfähigkeitsversicherung zugesprochen bekommt. Die Versicherung jedoch will sich damit nicht abfinden und lässt die Frau von Detektiven ausspähen.

In der Jurybegründung heißt es, "Bognanni gelingt es, mit seinem Beitrag die oft düster erscheinende Welt privater Ermittler zu erhellen. Der Beitrag ist exzellent recherchiert, mit vielen Fakten versehen, die so eingearbeitet sind, dass das sperrige Thema für den Leser bis zu letzten Zeile spannend wie ein Krimi bleibt". Die Jury lobt den Schreibstil: Dieser sei unaufgeregt, uneitel und klar.